Fasnacht der Ladiner im Fassatal

Bufòn, Lachè und Marascons stellen die Hauptfiguren der Fasnacht der Ladiner im Fassatal (Val di Fassa) dar. Der Bufòn, ein Possenreißer mit hoher, spitzer Kappe und langnasiger Harlekinsmaske sowie der vornehme Lachè mit reich geschmückter Kopfbedeckung und einem Stab mit langen Seidenbändern, der seine Maske wie die Marascons in der Hand hält, machen nachmittags nach der Einkleidung einen Lauf über viele Kilometer, um in den Häusern des Tales die abendliche Maschkerade, die in Wirtshäusern und großen Stuben aufgeführt wird, anzukündigen.

Der Höhepunkt der Fasnacht findet am Abend in der alten Volksschule statt.

Der Lachè, Leitmaske und Bürge, springt unter die Zuschauer und öffnet den Raum für den Bufòn, der in derben Reimen die anwesenden Frauen verspottet und über alle Sünden des Dorfes Bescheid weiß. Er unterbricht seine etwa 80 Verse umfassende Litanei, um die Marascons mit ihren großen Kuhglocken zum Tanz durch den Saal aufzufordern. Nach der Farce, dem Fasnachtsspiel, das von den Attores in Form eines Volkstheaters aufgeführt wird, folgt das groteske Treiben der anderen Maskentypen, die in Schöne und Schiache (Facera da bel und Facera da burt) eingeteilt werden. Auf humorige und übertriebene Art werden bäuerliche und handwerkliche Tätigkeiten ausgeübt und die Regeln des Alltagslebens auf den Kopf gestellt.

Quelle: Buch "Die großen Fasnachten Tirols"

Fotos

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