Das Schellerlaufen in Nassereith

Allgemeines

Sagen und Bräuche haben oft ein sehr hohes Alter, das kaum zu ermitteln ist. So ist es auch mit dem Nassereither Schellerlaufen. Deren Ursprung kann nicht festgestellt werden, zu vielschichtig sind die Ansichten und Annahmen der damit befassten Fachleute. Schriftliche Urkunden gibt es in Nassereith so gut wie keine, die erste schriftliche Erwähnung findet man in den Akten des Pfundser Schemenprozesses in einer Textstelle des am 21. April 1775 in Reutte ausgestellten Berichts des Kreishauptmannes Franz Ehrnreich von Laicharding an das Kaiserlich-Königliche OÖ Gubernium in Innsbruck über Untersuchungen im Zusammenhang mit unerlaubtem Maskengehen oder Schemenlaufen und ausgeübtem sträflichen Unfug in Pfunds, Landeck, Imst und Nassereith.

Dort heißt es: "In gedachtem Imst hingegen wurde nicht nur in den Gemeinden Tarenz (Tarrenz) und Nassereith, sondern in Loco Imst laut Aussagen des Postboten Cajetan Pörl und des Geständnisses des Pflegeamtes vollständig unbeachtet conniviert (d.h. das Maskentreiben völlig unbeachtet gelassen). Es zogen am 9., 16. und 23. Februar bei hellem Tage mehrere Gattungen vermummter Burschen ungehindert herum".

Die Fasnacht ist für die Nassereither eine Herzensangelegenheit, sie gehört ganz selbstverständlich zum Jahresablauf, gehört ganz einfach zum Leben im Dorf. Die Nassereither sind stolz auf ihre Fasnacht, jeder identifiziert sich damit und versucht sein Bestes zu geben; nur so ist es zu erklären, dass in einem Dorf mit 2.000 Einwohnern eine Veranstaltung in dieser Größe zustande kommt, muss doch jeder Mitwirkende zusätzlich zur enormen Arbeitsleistung oft auch bedeutende finanzielle Opfer auf sich nehmen.

Es ist selbstverständlich, dass nur in Nassereith selbst in die Fasnacht gegangen wird, es wäre undenkbar, dass in anderen Orten Nassereither Masken auftreten. "Die Fasnacht keart ins Dorf und wer se seche will, soll kemme".

Die wichtigsten Figuren der Nassereither Fasnacht

Die Ruaßler

Ruaßler

Der "Ruaßler" trägt einen enganliegenden Rock mit einer Kapuze, die eine aufrecht stehende Feder ziert. Der Rock und die Kapuze sind reich mit farbigen Flecken benäht. Sein Beinkleid ist eine farbige Pumphose, weiße und farbige Strümpfe und leichtes Schuhwerk. In der einen Hand hält er einen Besen, in der anderen einen Stofflappen, der in Ruß getaucht ist.

Die Larve des Ruaßlers ist eine Mohrenlarve mit weißem Schnauzbart und weißen Augenbrauen. Das Ruaßeln, das heißt einen Strich in das Gesicht des Opfers machen, geschieht nicht mit Gewalt, sondern durch listiges Beschleichen.

Ehe man sich versieht, hat man schon eine schwarzen Strich im Gesicht. Den Besen mit beiden Händen waagrecht haltend, springt der Ruaßler mit beiden Beinen hoch, um die Freude über den gelungenen Streich zum Ausdruck zu bringen.

Die Schnöller

Schnöller

So genannt nach dem Knall (schnöllen), der beim Schwingen ihrer langen Goaßln (Peitschen) entsteht. Die Bekleidung des Schnöllers besteht aus weißem Hemd, buntem Schlips, kurzer Lederhose mit Hoseträgern, darunter einer langen weißen Unterhose, weißen Strümpfen und Zipfelkappe mit Quaste. In früheren Zeiten hatten die Schnöller noch eine Larve aus Drahtgeflecht.

Der Schnöller rückt auch öfters aus, das erste Mal am Dreikönigstag beim Ausrufen, dann beim Schellenprobieren und natürliche beim Schellerlaufen.

Die Goaßl besteht aus einem kurzen elastischen Stiel, dem 3–5 Meter langen Goaßlstrick, der Vorschnur und dem Schmitzer oder Bart.

Der Schöne Zug • Scheller, Roller, Kehrer

Der Schöne Zug hat seinen Namen nicht umsonst. Die Figuren des schönen Zuges übertreffen durch ihre Farbenpracht alle anderen Masken.

Die Scheller

Der "Scheller" hat seinen Namen von den großen Schellen, wovon er drei hinten trägt und eine vorne in der Mitte. Er schwingt sie, und zwar so, dass die "Klachel" unten und oben anschlagen. Die Schellen haben ein Gewicht von 25 bis 30 kg. Seine Kleidung, eine Bluse aus buntem Stoff und eine ebensolche Hose, ist mit Borten, Maschen und Flitterwerk verziert. Die Hosen des Schellers waren bis nach dem 2. Weltkrieg zwei farbige Schürzen von Frauen, sie wurden um den Leib und um die Wade unter dem Knie gebunden. Die Maske ist eine mächtige Holzlarve mit großem Backen- und Schnauzbart, das Kinn ist bartfrei. Auf dem Kopf trägt er eine Krone aus mit Goldpapier überzogener Pappe, vorne ist diese in der Mitte erhöht und mit Blumen und Spielhahnfedern verziert. Zum Kronenreif, der ebenfalls mit bunten Steinen und Flitterwerk verziert ist, gehört auch ein kleiner Spiegel. In der Mitte zwischen zwei Spielhahnfedern steht eine Pfaufeder, viele bunte Bänder, mindestens 30 bis 40 Stück, fallen aus dem Kronenreif über die Schultern und den Rücken des Schellers. Die Strümpfe sind schwarz, ebenso die Halbschuhe, die eine weiße Pelzverbrämung und eine farbige Masche tragen.

Um die Mitte trägt der Scheller einen Polsterwulst, einen mit Sägemehl gefüllten Stoffschlauch, die sogenannte Schellerwurst, die den Stoß der schweren Schellen auffangen muss. Um den Leib hat der Scheller einen breiten Ledergurt mit Trägern über die Schultern. An diesem Ledergurt sind die Schellen befestigt, eine vorne in der Mitte und drei hinten. In den weiß behandschuhten Händen hält er einen mit farbigen Bändern eingewickelten Stab, der das Schellen erleichtert. Dass der Scheller vor 200 Jahren fast gleich ausgesehen hat, beweist eine Beschreibung im Pfundser Schemenprozess.

Die Roller

Dem Scheller voran hüpft der "Roller". Er ist ähnlich gekleidet, nur hat er an Stelle der Pumphose einen bunten, mit Borten, Maschen, Glitzersteinen und Flitterwerk verzierten Rock. Die Bluse ist reicher verziert als beim Scheller. Die Larve stellt einen jungen Mann mit Oberlippenbärtchen dar. Die Krone ist beim Roller gleich wie beim Scheller, nur die bunten Bände sind etwas länger. Um die Mitte hat er einen breiten Gurt, der mit glänzenden Rollen besetzt ist, die durch das Hüpfen zum Erklingen gebracht werden. In den Händen hält er wie der Scheller einen verzierten Stab. Dem Roller und Scheller voran geht, ebenso tänzelnd und hüpfend, der Kehrer. Er ist größer als der Roller, gleich gekleidet, hat aber keine Rollen, sondern trägt um den Leib einen reich geschmückten Gürtel. In seinen Händen hält er einen schön verzierten Reisstrohbesen. Die Larve des Kehrers hat zum Unterschied vom Roller auch einen Kinnbart.

Die Maje

Auch "Kübelemaje" genannt. Sie stellt ein junges Mädchen dar, bekleidet mit einem Dirndl, bunter Schürze und Schultertuch. Weiße Stutzen an den Armen, weiße Strümpfe und schwarze Halbschuhe mit einer farbigen Masche vervollständigen die Kleidung.

Die Larve der Maje ist ein glattes Jungmädchengesicht, auf dem Kopf hat sie eine blonde Perücke mit langen Zöpfen. In den Händen hält sie ein Kübele mit Wasser und besprengt damit die Zuschauer.

Die Spritzer

Spritzer

Von einer weiteren Figur wird die Gruppe begleitet, es ist der "Spritzer", den es in zwei Formen gibt, nämlich den "Mohrenspritzer" und den "Engelspritzer". Die Kleidung besteht aus einem pelzverbrämten, kurzen, weiten Mantel und einem kurzen Röckchen aus buntem Stoff. Unter dem Mantel tragen die Engelspritzer einen weißen Pullover, der Mohrenspritzer dasselbe in schwarz. Der Mantel und der Pullover sind reich mit Steinen und Flitterwerk verziert. Eine bunte Schärpe um die Hüften gehört ebenfalls zum Spritzer. Eine Strumpfhose weiß oder schwarz und ebensolche Schuhe sind die Fußbekleidung. Die Maske ist beim Engelspritzer eine helle Mädchenlarve, beim Mohrenspritzer eine dunkle Mohrenlarve. Auf dem Kopf tragen beide eine Perücke, weiß bei diesem, schwarz beim anderen, auf dieser sitzt eine Messingkrone mit Straußenfedern. Die Spritzer flankieren und umkreisen tänzelnd ihre Gruppe.

Die Sackner

Sackner

Eine der markantesten und beeindruckendsten Figuren der Schellergruppe und überhaupt der Nassereither Fasnacht ist der "Sackner". Groß von Gestalt, kraftvoll, die Maske eine wild verzerrte Altweiberfratze, den Kopf bedeckt mit eine Kappe (Fatzelkappe) aus Wolle. Der Rock, der sogenannte "Wifling", ist ein Faltenrock aus 15 bis 20 Meter Stoff, bei einer drehenden Bewegung hebt sich der Rock gleich einem Rad in die Höhe und lässt die darunter getragene weiße Hose sehen. Eine bunte oder geblümte Schürze gehört noch dazu.

In der Hand hält er einen runden Sack, der mit Wolle oder Sägemehl gefüllt ist, den "Pflumpfsack". Dieser Sack dient als Waffe, die der Sackner zum Platzmachen benötigt. Während die vorangenannten Masken alle stumm agieren, fallt der Sackner durch sein lautes Juchzen besonders auf. Die Sackner sind für das Platzmachen für ihre Gruppe verantwortlich und führen dies auch bestens aus. Trotz ihres wilden Aussehens kennen die Sackner keine Brutalität, wildes Zuschlagen gibt es nicht. Allein durch ihr Erscheinen und den Tanz, das Fliegen der Wiflinge und durch ihren Juchzger weichen die Zuschauer unweigerlich zurück.

Die Paarle

Eine Schellergruppe ist erst vollständig durch die "Paarle", sie haben aber eigentlich nichts zu tun als mitzugehen, sie stehen dann auch während des Bärenkampfes im Kreis. Es sind Paarle aus dem ländlichen Leben, Jäger und Jägerin, Bauer und Bäuerin, Fischer und Fischerin, Kräuterweibeln, auch Riesenpaare sind dabei. Ihre Kleidung ist ihrem Stand angepasst. Wie gesagt – sie gehen im Zug mit, verteilen manchmal ein paar Süßigkeiten, haben aber sonst keine Aufgabe zu erfüllen. Beim Einführen sind sie nicht dabei.

Die Bärengruppe

Die Bärengruppe ist die Hauptgruppe der Nassereither Fasnacht, dreht sich doch alles um den Bärenkampf, den Kampf zwischen Frühling und Winter.

Die Bekleidung des Bären ist aus schwarzen Schaffellen hergestellt, ebenso der Bärenkopf. Die Bekleidung besteht aus Joppe, Hose, Handschuhen (Tatzen) und Patschen. Die Handschuhe sind mit weißen Krallen versehen. Unter der Joppe trägt er auf dem Rücken einen mit Trägern versehenen Polster, um die wuchtigen Schläge des Treibers aufzufangen. Der Bärenkopf, ebenfalls aus schwarzem Fell, hat das Maul offen, durch das der Darsteller hinaussehen muss. Um den Hals hängt eine lange Kette, deren Ende der Treiber in der Hand hält und den Bär hinter sich nachzieht.

De Bärentreiber trägt eine lange blaue Hose, einen aus grobem, braunem Rupfen gefertigten Frack, schwarze Stiefel und in der Hand einen langen, dicken Bergstock. Die Maske des Bärentreibers ist eine der wertvollsten und beeindruckendsten Larven der Nassereither Fasnacht. Auf dem Kopf hat der Bärentreiber eine mit grauen Strähnen durchzogene, schwarze Perücke und darüber eine flache, rote Kappe.

Der "Bärensammler" ist ähnlich gekleidet, er hält in den Händen einen längen Stock mit einem Sack daran, ähnlich dem Klingelbeutel in der Kirche. Er geht der Bärengruppe hinterher und erbettelt Geld für den Bär.

Weitere Fasnachtsmasken in Nassereith

Weitere Fasnachtsfiguren der Nassereither Fasnacht sind: die Hexen, die Labere (Sängergruppe), sowie verschiedene Wagen wie der Affenwagen, der Hexenwagen, der Zigeunerwagen.

Der Ablauf der Nassereither Fasnacht

Die Nassereither gehen alle drei Jahre in die Fasnacht. Mit dem letzten Glockenschlag des Zwölfeläutens am Dreikönigstag beginnt in Nassereith die Fasnacht. An mehreren Plätzen des Dorfes versammeln sich Burschen und Männer und fangen an mit dem Fasnachtschnöllen. Eine lange Goasle (Peitsche) wird über dem Kopf hin und her geschwungen, und bei jeder Wendung gibt es einen scharfen, lauten Knall. Nach Einruch der Dunkelheit ziehen mehrere Schneller, begleitet von Ruaßlern und Sacknern, durch das Dorf. An bestimmten Plätzen es Dorfes fangen die Schnöller an zu schnöllen, die Scheller schellen eine Runde und ein Ausrufer beginnt mit seiner Einladung.

Das Fasnachtsuchen

Am Sonntag nach dem Dreikönigstag ist das "Fasnachtsuchen". Am Abend versammeln sich die Masken im Gemeindesaal, und nach dem Abendgottesdienst bewegt sich der Zug vom Gemeindesaal zum Majenbrunnen. Als Fasnachtsucher betätigen sich weit über 100 Masken, es gibt Ingenieure, Mineure, Sprengmeister, Vermesser, Arbeiter, die die Fasnacht mit Pickeln, Schaufeln, Hauen, Rechen oder anderen Geräten aus der Erde oder dem Schnee graben wollen. Auch mit einem Pflug wird versucht, die Fasnacht aus dem Boden zu ackern. Verschiedene andere Hilfsmittel kommen zum Einsatz, angefangen von Bohrmaschinen über Schneesägen, Rüttelsiebe, auch hochmoderne technische Maschinen werden in Stellung gebracht. Für entsprechende Beleuchtung wird ebenfalls gesorgt. Es ist immer wieder erstaunenswert, auf welche Ideen die Leute kommen.

Das Schellerlaufen

Schellerlaufen

Der Samstag vor dem Schellerlaufen ist geprägt von Hektik, Nervosität und Vorfreude. Die letzten Vorbereitungen werden getroffen, am Postplatz die Ehrentribüne aufgestellt, das Dorf noch einmal gesäubert.

Das "Umschlagen" in der Nacht vor dem Schellerlaufen. Alles fiebert dem nächsten Tag entgegen. Es ist Mitternacht, plötzlich hört man aus dem Dorf ungeheuren Lärm, Lärm und Musik, die jeder von den Nassereithern kennt, und welche trotz ihrer einfachen Weise jeden erregt: das Umschlagen. Mit Hafendeckeln, Kübeln, alten Pfannen und Töpfen, Hörnern und anderen Instrumenten schlagen, trommeln und blasen die Teilnehmer den alten Rhythmus.

Hunderte Menschen sind unterwegs, zum Großteil maskiert, manche verschwinden in den Häusern, um sich zu wärmen und stärken, kommen nach kurzer Zeit wieder. Die Fasnachtler, die beim Schellerlaufen mitmachen, finden früher in die Federn. Ihnen steht ein schwerer Tag bevor.

Am Morgen nach der Messe wird es im Dorf wieder lebendig, die Ruaßler sieht man wieder auf den Straßen, und verschiedene Masken sammeln sich wieder im Gemeindesaal. Die Ruaßler versuchen die zahlreich anwesenden Besucher und Zuschauer zu ruaßlen, die meisten haben dann einen schwarzen Strich im Gesicht. Wieder wird umgeschlagen, diesmal geordnet, der Zug bewegt sich zum Majenbrunnen, dort wird Prinz Karneval empfangen.

Kurz vor 12 Uhr versammeln sich die Masken und Gruppen im Hotel Post, keine einzige Maske darf sich nun mehr im Freien aufhalten. Alle Teilnehmer warten nun gespannt im Saal und im Hausgang des Hotels Post, jeder zittert und fiebert dem großen Auftritt entgegen. Draußen säumen Tausende Zuschauer den weitläufigen Platz. Die Mittagsglocke beginnt zu läuten, mucksmäuschenstill ist es auf dem Platz, ebenso im Gang des Gasthauses. Nach dem letzten Schlag des Zwölfuhrläutens wird es aber lebendig, die Schnöller kommen aus dem Tor und beginnen auf dem Podest mit ihrer Tätigkeit, dem Schnöllen.

Nun stürzen die Sackner mit lautem Geschrei hervor, drehen sich im Kreis, schwingen ihren Sack und machen den Weg frei für die nachfolgenden Masken. Den Sacknern folgen die Spritzer und dann die Ruaßler. Der erste Kehrer erscheint, verneigt sich leicht dem Roller zugewandt, springt hoch, beginnt zu tänzeln, dreht sich, mit dem Besen kehrende Bewegungen ausführend. Der Roller folgt seinem Beispiel, er lädt den Scheller mit einer Verneigung zum Schellen ein. Dieser schwingt nun seine schweren Schellen und alle bewegen sich dem Platz zu. Die Majen und Spritzer umkreisen die Gruppe. Es folgt nun Gruppe auf Gruppe und formt sich zu einem Kreis um das Schneepodest. Unter ununterbrochenem Schellen wird der Kreis geschlossen, alle Schellergruppen sind auf dem Platz, es wird wieder mäuschenstill. Im Torbogen erscheint nun der Bärentreiber, den Bär an einer Kette hinter sich nachziehend. Der Bär folgt langsam und zaudernd dem Treiber auf den Schneehaufen. Die beiden verwickeln sich in einem längeren Kampf, der dann schließlich zu Gunsten des Bärentreibers entschieden wird.

Die Bärengruppe verlässt den Kreis, es erscheinen die 13 Hexen, angeführt von der "Hexenmuatter". Diese ist die unumschränkte Herrscherin der Hexenschar. Das Hexenbuch wird auf das Schneepodest getragen und die Hexenmutter fordert den Treueschwur der Hexen. Alle Hexen schwören den Eid, bis auf eine, die dann eingesperrt, aufgehängt oder verbrannt wird.

Nun löst sich der Kreis auf und formiert sich zum Umzug durch das Dorf.

Kurz vor 18 Uhr fahren alle Masken und Wagen nach Hause oder zu ihren Standplätzen zurück. Um Punkt 18 Uhr, beim Betläuten, darf keine Maske mehr zu sehen sein. Nun ist er vorbei, der wichtigste Tag der Nassereither. Alle gehen nach Hause und ziehen ihre Kostüme aus.

Das Fasnachteingraben

Fasnachtseingraben

Am "Fasnachterchtig" (Faschingsdienstag) Abend wird die Fasnacht, von vielen betrauert, für vier Jahre eingegraben. Ein langer Zug von Trauergästen zieht durch das Dorf. Die Bahre, auf der die Fasnacht in Gestalt eines Ruaßlers liegt, wird von vier Ruaßlern getragen. Die meisten Trauergäste haben große, schwarz umrandete Tücher in ihren Händen und schluchzen und weinen und jammern zum Gotterbarmen. Nun ist die Fasnacht endgültig vorbei, eine schöne Zeit geht zu Ende. Alles geht ruhig nach Hause, am nächsten Tag ist Aschermittwoch, die Fastenzeit und der Alltag beginnen wieder.

Aber wir können alle sicher sein, in vier Jahren sind die Nassereither wieder bereit. Bereit für eine neue Fasnacht.

Sollten Sie an weiteren Informationen über diesen faszinierenden Umzug interessiert sein, so klicken Sie sich doch einfach auf die offizielle Webseite unter ... www.fasnacht-nassereith.at.

Quelle: Buch "Die großen Fasnachten Tirols"

Fotos

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